Das Duft-Lexikon

Im Duft-Lexikon von Aus Liebe zum Duft erklären wir die wichtigsten Begriffe aus der Welt der Nischendüfte und besonders hochwertigen Parfums.

Von „Abfüllung“ bis „Zitrisch“ beantworten wir z. B., was es mit Chypre, Hesperiden oder Resinoiden auf sich hat oder wie man ein Eau de Parfum von einem Eau de Toilette unterscheidet.

A

Eine Abfüllung ist eine Parfumprobe, die einzeln und von Hand aus einem Zerstäuber in ein Probenröhrchen mit Sprühkopf abgefüllt wird. Eine Probeabfüllung umfassen in der Regel etwa 2 ml. Neben Probeabfüllungen von Parfums gibt es auch Kosmetikabfüllungen. Die Haltbarkeit von Parfum- und Kosmetikabfüllungen ist unterschiedlich: Parfumproben sollten innerhalb von 6 Monaten verbraucht werden, Kosmetikproben innerhalb von 4 Wochen. Abfüllungen sind eine einfache Möglichkeit, einen neuen Duft oder ein neues Kosmetikprodukt auszuprobieren.

Absolues sind ölige Duftstoffe in hoher Konzentration, die aus Concrètes von Pflanzenteilen oder Resinoiden gewonnen werden können. Sie werden schonend mithilfe von Lösungsmitteln bei niedrigen Temperaturen aus den Concrètes extrahiert. Da bei der Gewinnung von Absolues keine hohen Temperaturen eingesetzt werden – wie etwa bei der klassischen Wasserdampfdestillation –, eignet sich dieses Extraktionsverfahren insbesondere für empfindliche Rohstoffe wie etwa Bienenwachs, Mimose oder Jasmin. Absolues spiegeln den Duft der verwendeten Ausgangspflanze intensiver und ursprünglicher wider als klassisch gewonnene ätherische Öle.

Unter ätherischen Ölen versteht man duftende und flüchtige Öle, die mithilfe der Wasserdampfdestillation aus verschiedenen pflanzlichen Rohstoffen wie etwa Blüten, Blättern, Knospen, Wurzeln oder der Rinde sowie Harzen und Balsamen extrahiert werden können. Aus Zitrusfrüchten können ätherische Öle z. T. auch durch das Auspressen der Fruchtschale gewonnen werden (Kaltpressung). Ein und dieselbe Pflanze kann dabei ganz unterschiedliche ätherische Öle liefern, was wir am Beispiel des Bitterorangenbaumes näher erläutern möchten: Die Blüten dieses Baumes sind der Rohstoff für Neroliöl, während aus den Blättern Petitgrainöl und aus den Fruchtschalen Bitterorangenöl gewonnen werden kann.

Agrumen ist ein Sammelbegriff für die Zitrusfrüchte der Gattung Zitrus. Zu dieser Gattung gehören zahlreiche Arten wie etwa Orange, Zitrone, Mandarine, Limette, Bitterorange, Bergamotte und Grapefruit. Das Wort leitet sich von „agrumi“ ab, dem italienischen Wort für „Sauerfrüchte“.

Ein Akkord ist ein harmonisches Zusammenspiel mehrerer Einzeldüfte, durch das sich eine neue Duftnote mit einem besonderem olfaktorischen Klang ergibt. Ein Akkord kann aus zwei, drei oder vier, aber auch über hundert Einzeldüften zusammengefügt sein. Er kann daher eher einfach gehalten oder hochkomplex sein. Akkorde können unterschiedlichste Duftbilder widerspiegeln und sind daher beliebte Bestandteile von Parfumkreationen.

Alltagstaugliche Duftkreationen zeichnen sich durch einen harmonischen Duftverlauf aus und sind – der Name ist Programm – jederzeit im Alltag und während der Arbeit tragbar. Sie besitzen eine eher leichte bis mittlere Präsenz und haben in der Regel nicht allzu spitze Ecken und Kanten. Gewagte Kreationen wird man unter alltagstauglichen Düften eher selten finden. Doch auch wenn die Betonung dieser Kreationen auf dem Alltag liegt, können diese angenehmen Duftkompositionen selbstverständlich zu jeder Gelegenheit getragen werden – also auch ganz unalltäglichen.

Ambra (oftmals auch Amber genannt) ist ein graues Stoffwechselprodukt mit wachsartiger Konsistenz, das im Verdauungstrakt des Pottwals gebildet wird. Aus Gründen des Artenschutzes wird heutzutage in der Regel synthetische Ambra in der Parfümerie verwendet. Ambra hat einen intensiven und warmen Duft mit holzigen, trockenen und balsamischen Nuancen.

Die Duftfamilie der ambrierten Parfums besitzt einen ganz speziellen olfaktorischen Charakter: Sie sind warm, sinnlich, orientalisch, fast gourmandig-würzig und von ledrigen Nuancen untermalt. Diese Duftausrichtung kann bei ambrierten Kreationen durch eine einzelne Ingredienz – wie etwa Ambra – oder durch einen Duftakkord – etwa aus balsamischen Harzen und Vanille – vermittelt werden. Ambrierte Düfte sind in der Regel eher schwer, süßlich und intensiv und strahlen eine wohlige Wärme aus.

Duftkreationen mit animalischer Ausrichtung haben einen direkten Bezug zum Tierreich. Denn animalische Duftnoten wie Zibet und Moschus, wie Castoreum (Bibergeil) und Ambra sind Auszüge tierischer Sektrete, die heute jedoch häufig in synthetischer Form verwendet oder mithilfe eines Duftakkords nachgebildet werden. In hoher Konzentration bzw. Reinform besitzen animalische Noten einen unangenehmen und stechenden Geruch, weshalb sie in der Parfümerie ausschließlich in verdünnter Form zum Einsatz kommen. Animalische Duftkompositionen sind warm, sinnlich und besitzen häufig erotische und aphrodisierende Nuancen.

Unter aphrodisierenden Duftkreationen versteht man Parfums, die durch ihre Inhaltsstoffe sexuell erregen und stimulierend sein sollen.

Die Duftfamilie der aquatischen Parfums spiegelt die klaren, reinen und leichten Noten von Wasser wider, zumeist untermalt von einer salzigen und frischen Meeresbrise. Das Duftbild wird häufig durch einen Akkord erzeugt, es gibt aber auch Früchte und Blüten, die einen aquatischen Charakter aufweisen. Aquatische Düfte wurden in den 1990er Jahren populär und zeichnen sich durch erfrischend-maritime und ozeanische Nuancen aus.

B

Balsamische Düfte sind geschmeidig, weich, warm und süßlich. Dieses Duftbild wird in Parfumkreationen zumeist durch bestimmte Ingredienzien wie Harze und Balsame erzeugt. Aber auch Hölzer können einen balsamischen Charakter besitzen. Balsamische Nuancen finden besonders häufig in orientalischen Duftkompositionen Verwendung. Bekannte Vertreter dieser Duftnotengattung sind u. a. Labdanum (Zistrose), Opoponax, Benzoeharz, Tolubalsam, Weihrauch, Myrrhe, Sandelholz und Guajakholz.

Die Basisnote wird auch Schlussnote oder Fond genannt. Die Basisnote folgt auf die Kopfnote und die Herznote und bildet als dritter Teil eines Duftverlaufs den olfaktorischen Abschluss einer Duftkomposition. In der Basisnote finden sich in der Regel Duftnoten mit einer langen Haltbarkeit wie etwa Hölzer, Harze oder animalische Noten. In manchen Duftkompositionen zeigen sich die Duftnoten der Basisnote nicht erst am Ende des Duftverlaufs, sondern bereits deutlich früher. Dies ist z. B. in Chypredüften oder orientalischen Parfums häufig der Fall.

Blumige oder auch florale Duftkompositionen zeichnen sich durch eine oder mehrere Blütennoten aus, die den Duftcharakter eines Parfums bestimmen. Besonders feminine Kreationen weisen gerne ein blumiges Duftbild auf, aber auch in maskulinen Parfums finden Blüten häufig Verwendung. Es gibt blumige Duftkompositionen, in denen einen einzelne florale Note im Mittelpunkt steht, und solche, in denen ein Bouquet aus verschiedenen Blütennoten das Duftbild charakterisieren. Die meisten Parfums enthalten in ihren Duftnoten einen gewissen Blütenanteil, der je nach Duftkomposition groß oder klein sein kann. Blumige Duftnoten werden häufig in Verbindung mit zitrischen und fruchtigen Komponenten eingesetzt. Beliebte Vertreter in Blütendüften sind Jasmin, Maiglöckchen, Rose, Tuberose und Veilchen.

Unter einem Bouquet versteht man eine Mischung verschiedener floraler Noten. Ein Blütenbouquet ist in der Regel eine bedeutende Komponente der Herznote von Parfums.

Bürotaugliche Parfums können problemlos für die Arbeit im Büro aufgetragen werden. Sie zeichnen sich – wie auch alltagstaugliche Duftkompositionen – durch einen harmonischen und angenehmen Duftverlauf und eine leichte bis mittlere Präsenz aus, durch die sich nicht-duftaffine Arbeitskollegen zu keiner Zeit gestört fühlen sollten. Bürotaugliche Parfums enthalten in der Regel keine gewagten und intensiven Duftnoten und verfügen über einen eher ausgeglichenen Duftverlauf ohne allzu ausgeprägte Ecken und Kanten. Dennoch können bürotaugliche Parfums durchaus originell und voller Raffinesse sein.

C

Cleane oder auch saubere Düfte sind leicht, pur und rein. Wie der Duft frisch gewaschener Wäsche sind cleane Parfumkreationen der olfaktorische Inbegriff von Sauberkeit, von Reinheit und Minimalismus. Bei Sauberdüften ist weniger mehr. Sie sprühen vor Transparenz und Hautnähe und werden gerne von sanften Zitrusnoten, feinen Blüten und pudrigem Moschus bestimmt. Diese Sauberdüfte sind genau das Richtige für alle, die leise und sanfte Parfums bevorzugen und dem Duft von frisch gewaschener Wäsche verfallen sind.

Als Chypre-Duft bezeichnet man Parfums mit einem ganz bestimmten Duftaufbau: auf eine zitrisch-frische Kopfnote folgt eine florale Herznote und eine Basis aus holzig-harzigen und erdigen Komponenten. Besonders häufig finden sich in der Basisnote die Ingredienzien Patschuli, Labdanum (Zistrose) und Eichenmoos. Die Duftfamilie der Chypre-Düfte erhielt ihren Namen von dem Anfang des 20. Jahrhunderts von François Coty kreierten Parfum „Chypre“, das erstmals diesen bestimmten Duftverlauf aufwies und mittlerweile zu einem Klassiker der modernen Parfümerie geworden ist.

Ein Concrète oder auch Essence concrète versteht man ein Extrakt aus unterschiedlichen Pflanzenteilen oder Resinoiden, das mithilfe von Lösungsmitteln gewonnen wird. Dieses Verfahren wird daher auch Lösungsmittelextraktion genannt. In einem Concrète finden sich neben ätherischen Ölen auch ein nicht unerheblicher Anteil an unlöslichen Bestandteilen wie Wachsen, Harzen und Farbstoffen. Concrètes werden daher hauptsächlich in Seifenparfümölen eingesetzt. Für die Parfümerie sind Concrètes dennoch von Bedeutung, sind sie doch eine Vorstufe der feinen und intensiv duftenden Absolues, die durch ein Herauswaschen der unlöslichen Wachse aus dem Concrète gewonnen werden können.

Man bezeichnet Parfums bzw. Duftnoten als cremig, wenn sie einen weichen, geschmeidigen und an Creme erinnernden Duftcharakter besitzen. Florale Noten wie Iris, aber auch Sandelholz oder Maiglöckchen können einer Parfumkreation cremige Nuancen verleihen.

D

Als Destillation bezeichnet man ein thermisches Verfahren, mit dem ätherische Öle aus Pflanzenteilen wie Blüten, Blättern, Holz oder Harzen gewonnen werden können. Hierfür werden die zerkleinerten Pflanzenteile in einer Destillierblase einem heißen Strom aus Wasserdampf ausgesetzt. Die ätherischen Öle lösen sich dadurch, mischen sich mit dem Wasserdampf und werden anschließend durch Kühlung kondensiert. Die ätherischen Öle können im Anschluss von der wässrigen Phase getrennt werden. Aufgrund der thermischen Behandlung des Rohstoffs unterscheiden sich die durch Wasserdampf-Destillation gewonnenen ätherischen Öle im Geruch von schonender extrahierten Duftstoffen. Schonende Verfahren sind beispielsweise die Lösungsmittel-Extraktion, die Mazeration oder die Enfleurage.

Unter Destraktion – oder auch Extraktion mit überkritischen Gasen – versteht man ein schonendes Verfahren zur Gewinnung von Riechstoffen aus besonders empfindlichen pflanzlichen Rohstoffen, in der Regel aus Blüten. Als überkritische Gase zur Extraktion hochempfindlicher Blütenöle werden üblicherweise Kohlendioxid und Butan genutzt.

Mithilfe eines Diffusors lässt sich ein Raum auf klassische Art und Weise beduften. Hierbei handelt es sich in der Regel im einen oftmals überaus dekorativen Flakon, der mit einer intensiv duftenden Flüssigkeit gefüllt ist. In der Öffnung des Flakons befinden sich einige Holzstäbchen, die etwa zur Hälfte in die Flüssigkeit getaucht sind. Die andere Hälfte ragt über die Öffnung des Flakons hinaus in den Raum. Durch die Kapillarwirkung wird die Flüssigkeit in die Stäbchen gesogen und verteilt sich so gleichmäßig und ausgewogen im Raum. Die Stäbchen können jederzeit umgedreht werden, um die Beduftung zu intensivieren. Wer lieber einen schwächeren Raumduft bevorzugt, kann einen Teil der Stäbchen entfernen und so die Intensität des Diffusors regulieren.

Unter einer Duftentwicklung versteht man den Verlauf eines Dufts, der sich in Kopfnote, Herznote und Basisnote aufteilt. Diese drei Phasen eines Duftverlaufs sind in Parfums traditionell pyramidal aufeinander aufgebaut. In der sogenannten Duftpyramide nimmt die Intensität und Haltbarkeit des Duftes von der Spitze bis zum Boden hin zu, wobei die Kopfnote die Spitze bildet und die Basisnote den Boden. Die Entfaltung eines Parfums geschieht in den meisten Kreationen allmählich. Die einzelnen Phasen der Duftkomposition gehen fließend ineinander über und bilden so ein harmonisches und in sich stimmiges Gesamtgefüge – von der eher flüchtigen Kopfnote über die den Duftcharakter prägende Herznote bis hin zur lang anhaltenden Basisnote.

Als Duftfamilie bezeichnet man die olfaktorische Ausrichtung einer Parfumkreation. In welche Duftfamilie ein Parfum eingeteilt wird, hängt maßgeblich von den eingesetzten Duftnoten ab. Diese Einteilung unterliegt keinen vorgeschriebenen Normen, weshalb in manchen Quellen mehr, in anderen weniger Duftfamilien angegeben werden. In der Regel wird zwischen neun und zwölf verschiedenen Duftfamilien unterschieden. Die gängigsten hiervon sind: animalisch, aquatisch, blumig/floral, Chypre, Fougère, fruchtig, Gourmand, grün, harzig/rauchig, holzig, ledrig, orientalisch, pudrig, würzig und zitrisch. Dabei müssen Duftkompositionen nicht zwangsläufig nur an eine einzige Duftfamilie gebunden sein. So gibt es auch Parfums, die orientalisch-pudrig, fruchtig-floral oder holzig-harzig sind und somit gleich mehreren Duftfamilien angehören.

Unter einer Duftkerze versteht man eine aromatisierte Kerze, die beim Abbrennen einen angenehmen Duft verströmt und so einen Raum gleichmäßig beduftet. Das Kerzenwachs befindet sich hierbei in einem gläsernen oder ähnlich feuerfesten Gefäß, in dem die Kerze sicher abbrennen kann. Die Beduftung kann durch Anzünden und Löschen der Kerze gut reguliert werden. Eine Duftkerze sorgt nicht nur olfaktorisch für eine angenehme Stimmung, auch optisch sind die dekorativen Kerzen ein echter Hingucker.

Duftnoten sind die olfaktorischen Ingredienzien einer Duftkomposition, die in Kopfnote, Herznote und Basisnote eingesetzt werden. Diese Riechstoffe oder auch Duftbausteine stammen entweder aus pflanzlichen und tierischen Rohstoffen oder wurden synthetisch hergestellt. Sie bestimmen, welcher Duftfamilie ein Parfum angehört und sind maßgeblich an der Duftentfaltung einer Kreation beteiligt.

Die Duftpyramide symbolisiert den dreiphasigen Duftaufbau eines Parfums, der aus Kopfnote, Herznote und Basisnote besteht. Dabei bildet die Kopfnote als erster Eindruck eines Parfums die Spitze der Pyramide, die Herznote die Duftausrichtung bestimmende Mitte und die Basisnote mit ihrer langen Haltbarkeit den breiten Boden. Mit dieser grafischen Darstellung lassen sich die Duftentfaltung der einzelnen Phasen und die fließenden Übergänge zwischen ihnen übersichtlich abbilden.

Ein Parfum entfaltet sich nicht an allen Stellen eines Körpers gleicht gut. Diejenigen Körperstellen, an denen die Entfaltung einer Duftkomposition besonders gut funktioniert, nennt man Duftträger. Und wo befinden sich diese Duftträger am Körper? Überall dort, wo sich die Blutgefäße nah an der Oberfläche der Haut entlangziehen, ist die Haut wärmer als an anderen Körperstellen. Dies ist zum Beispiel an den Innenseiten der Handgelenke, der Ellenbeuge, am Hals und hinter den Ohren der Fall. Doch auch im Haar kann ein Parfum hervorragend zu Geltung kommen. Als Faustregel gilt: Je intensiver ein Parfum ist, desto sparsamer kann es auf dem Körper aufgetragen werden. Während bei einem Eau de Parfum oftmals schon wenige Tropfen auf den Duftträgern ausreichen, kann ein Eau de Toilette gerne großzügiger aufgesprüht werden.

E

Unter einem Eau de Cologne versteht man eine Parfümöllösung auf Alkohol-Wasser-Basis mit einem Ölanteil von 3 bis 5 %. Bei einem Eau de Cologne handelt es sich daher um ein eher leichtes, frisches Parfum. Eaux de Cologne zeichnen sich in der Regel durch eine von Zitrusfrüchten geprägte Kopfnote und eine von Kräutern und Hölzern dominierte Herznote aus. Die ursprüngliche Rezeptur des Eau de Cologne geht auf den aus Italien stammenden Apotheker Johann Maria Farina zurück, der Anfang des 18. Jahrhunderts in Köln ein leichtes Parfum kreierte, das die Aromen seiner Heimat einfing – das erste kölnisch Wasser.

Ein Eau de Parfum ist eine Parfumöllösung auf Basis von Alkohol und Wasser. Der Anteil an ätherischen Ölen beträgt bei einem Eau de Parfum 8 bis 15 %. Daher verfügen Eaux de Parfum über einen intensiven Duft, der lange Zeit anhält.

Als Eau de Toilette bezeichnet man ein Duftwasser auf Alkohol-Wasser-Basis mit einem Parfumölanteil von 6 bis 9 %. Eaux de Toilette sind eher frisch und leicht und können daher auch großzügiger auf dem Körper aufgetragen werden.

Unter Enfleurage versteht man ein Verfahren, mit dem Duftstoffe aus Blüten gewonnen werden können. Hierfür werden die Blüten auf mit kaltem Rinder- oder Schweinefett bestrichenen Glasplatten verteilt. Einige Tage später werden die alten Blüten abgelesen und neue ausgestreut. Dieser Ablauf wird so oft wiederholt bis das Fett mit dem ätherischen Blütenöl gesättigt ist – in der Regel dauert das etwa drei Monate. Die gewonnene Mischung aus Blütenöl und Fett wird Pomade genannt. Die ätherischen Öle werden anschließend mithilfe von Alkohol aus dem Fett extrahiert. Der Vorteil dieses Verfahrens ist die niedrige Temperatur, durch die auch hitzeempfindliche ätherische Öle gelöst und besonders sensible Rohstoffe verarbeitet werden können. Allerdings ist die Technik der Enfleurage sehr aufwendig und wird daher nur noch in seltenen Fällen angewandt. Hitzeempfindliche Duftöle werden heute hauptsächlich mittels Lösungsmittelextraktion gewonnen.

Erdige Parfums besitzen einen mehr oder minder ausgeprägten Duft nach Waldboden, Moos oder feuchter Erde. Auch an Wurzeln erinnernde Nuancen können erdigen Duftkompositionen innewohnen. Beliebte Vertreter von erdigen Duftnoten sind Patschuli, Vetiver, Guajakholz, Adlerholz (Oud) und Eichenmoos.

Als Essenz bezeichnet man in der Parfümerie Riechstoffe in konzentrierter Form, die als Duftbausteine in Parfumkompositionen eingesetzt werden. Neben ätherischen Ölen pflanzlichen oder tierischen Ursprungs finden als Essenzen auch immer mehr synthetisch hergestellte Duftstoffe den Weg in Parfumkreationen.

Die ätherischen Öle von Zitrusfrüchten werden durch das Auspressen der Fruchtschalen gewonnen. Diese schonende Verfahren wird auch Expression genannt. Durch Expression gewonnene ätherische Öle von Zitrusfruchtschalen besitzen einen sehr authentischen und natürlichen Duft.

Unter Extraktion versteht man verschiedene Verfahren zur Gewinnung von Riechstoffen aus pflanzlichen und tierischen Rohstoffen. Zu diesen Verfahren zählen etwa die Lösungsmittelextraktion und die Extraktion mit überkritischen Gasen, die auch Destraktion genannt wird. Im Gegensatz zur Wasserdampfdestillation sind Extraktionsverfahren schonender und eignen sich daher auch für besonders empfindliche Rohstoffe.

Als Extrait bezeichnet man ein Duftwasser auf Alkohol-Wasser-Basis mit einem Parfümölanteil von 15 bis 30 %. Extraits sind sehr intensiv und haften lange an. Daher sollten sie nur sparsam und mit Bedacht aufgetragen werden, um eine zu üppige Parfümierung zu vermeiden.

F

Ein Fixateur (Duftverzögerer) sorgt für eine möglichst lange Haltbarkeit eines Parfums auf der Haut. Das bedeutet, dass der Duft noch lange Zeit riechbar ist und nicht allzu schnell verfliegt. Diese Fixierung eines Parfums erfolgt durch bestimmte Riechstoffe, die schwerflüchtig sind und ihren Duft dadurch über einen langen Zeitraum entfalten und abgeben. Als Fixateure werden u. a. auch schwach riechende Duftstoffe verwendet, die einen verlängernden Einfluss auf die Duftentfaltung anderer Riechstoffe haben. Eine Parfumkreation wird in der Regel so aufgebaut, dass sie eine gute Fixierung – also eine gute Haltbarkeit – aufweist. Ein Übermaß an Fixateuren in der Basis sollte bei der Kreation eines Parfums allerdings vermieden werden, da Riechstoffe sich untereinander in der Duftentfaltung auch negativ beeinträchtigen können.

Florale oder auch blumige Duftkompositionen besitzen einen Duftcharakter, der durch eine oder mehrere Blütennoten bestimmt wird. Eine florale Duftausrichtung findet man besonders häufig bei femininen Parfums. Doch auch maskuline Duftkompositionen besitzen oftmals einen gewissen und nicht zu verachtenden Blütenanteil. Florale Parfums können auf nur einer einzigen Blütennote aufgebaut sein oder auf einem ganzen Bouquet an unterschiedlichen Blüten. Jedoch enthalten die meisten Duftkompositionen einen gewissen Anteil an floralen Noten, der größer oder auch kleiner sein kann. Zu den besonders beliebten floralen Noten in Parfumkreationen zählen die Blüten Rose, Jasmin, Tuberose, Maiglöckchen, Iris und Veilchen.

Unter florientalischen Parfums versteht man Duftkompositionen, deren Duftausrichtung sowohl floral als auch orientalisch ist. Florientalische Parfumkreationen sind in der Regel recht intensiv und zeichnen sich durch einen warmen, würzigen und eher schweren Duft mit deutlichen Blütennuancen aus.

Als Fond bezeichnet man die Basisnote eines Parfums. In pyramidal aufgebauten Duftkompositionen bildet der Fond die Schlussnote des Duftverlaufs – hinter Kopfnote und Herznote. Der Fond beinhaltet oftmals besonders fixierende Riechstoffe wie Hölzer, Harze und animalische Noten.

Fougère-Düfte zeichnen sich durch einen krautig-frische und moosigen Duftcharakter aus, der an Farn erinnern soll. Typische Duftnoten von Fougère-Parfums sind Lavendel, Eichenmoos sowie die heuartigen Nuancen von Cumarin. Die meisten Fougère-Düfte sind Herrenparfums. Der erste Vertreter dieser Duftfamilie und gleichzeitiger Namensgeber ist Fougère Royale von Houbigant, der Ende des 19. Jahrhunderts lanciert wurde und als Meilenstein der Herrenparfümerie angesehen werden kann.

Unter frischen Parfums versteht man Duftkompositionen mit leichtem, erfrischendem und sommerlich-heiterem Charakter. Sie beinhalten häufig zitrische und fruchtige Noten, die mit Minze oder anderen Kräutern sowie zarten Blüten akzentuiert werden. Typische frische Parfums sind Eaux de Colognes, aber auch viele Eaux de Toilettes gehören in diese Kategorie.

Fruchtige Duftkompositionen sind ein olfaktorischer Gaumenschmaus. Neben zahlreichen Beeren wie Himbeeren, Erdbeeren oder Schwarzen Johannisbeeren tauchen auch Pfirsiche, Melonen, Äpfel und Pflaumen gerne in fruchtigen Parfums auf. Tropische Akzente setzen Früchte wie Ananas, Papaya und Mango. Fruchtige Parfumkreationen sind in der Regel sommerlich-frisch und duften einfach köstlich.

G

Die Duftfamilie der Gourmand-Parfums vereint alles, was das Naschkatzenherz höherschlagen lässt. Diese Düfte besitzen eine besonders leckere Duftausrichtung: Karamell, Zuckerwatte, Schokolade oder geröstete Nüsse. Gourmand-Düfte umfassen all jene Duftnoten, die uns das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Sie zeichnen sich üblicherweise durch eine gewisse Süße und Intensität aus. Ob jugendlich-beschwingter oder erwachsen-distinguiert, Gourmand-Parfums sind in jeder Form ein echter Leckerbissen.

Frisches Gras, saftiges Blattgrün oder aromatische Kräuter. Grüne Noten umfassen all jene Riechstoffe, die wir in der Natur mit der Farbe Grün in Verbindung bringen. Dabei können Parfums mit dieser Duftausrichtung einen Akkord an grünen Noten beinhalten oder einen bestimmten Duftstoff wie etwa Feigenblätter, Tomatenblätter, Gras, Basilikum, Minze oder Koriander. Grüne Noten verströmen Leichtigkeit, Vitalität und Dynamik und akzentuieren oftmals die Kopfnote von Parfumkreationen.

Gewürze werden insbesondere in orientalischen Duftkompositionen gerne verwendet, setzen aber auch in anderen Parfumkreationen Akzente. Von klassischen Gewürzen wie Vanille, Zimt, Safran und Gewürznelke bis hin zu Kardamom, Ingwer, Pfeffer oder Piment, die Riege an würzigen Riechstoffen ist nahezu unendlich. Gewürzige Düfte sind oftmals warm, wohlig und intensiv und verströmen ein Gefühl von Behaglichkeit und Sinnlichkeit.

H

Harzige Düfte zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Harzen aus, die die Ausrichtung und den Charakter des Parfums in gewissem Maße bestimmen. Harzige Parfums besitzen einen oftmals warmen, balsamischen und würzigen Duft, der intensiv und lang anhaltend ist. Als Riechstoffe besonders beliebt sind Benzoeharz, Elemiharz, Opoponax, Weihrauch, Galbanum, Myrrhe, Styraxharz, Labdanum (Zistrose) und Tolubalsam.

Unter Haute Parfumerie versteht man die „gehobene Parfümerie“, in der hochwertige Duftkompositionen aus luxuriösen Rohstoffen und Materialien von renommierten Parfümeuren kreiert werden. Die Düfte befinden sich in der Regel preislich im oberen Segment. Parfumkreationen der Haute Parfumerie stehen im Gegensatz zu Parfums und Duftwässern, die als Massenware z. B. in Drogerien verkauft werden.

Als Herznote bezeichnet man die mittlere Phase einer Duftkomposition, die hinter der eher flüchtigen Kopfnote und vor der Basisnote mit ihrer langen Haltbarkeit im Duftverlauf einzuordnen ist. Die Herznote bestimmt üblicherweise den Charakter eines Parfums und setzt sich aus oftmals intensiven floralen, holzigen oder würzigen Duftnoten zusammen.

Hesperiden ist eine Sammelbezeichnung für zitrische Duftnoten. Diese Riechstoffe werden durch Expression aus den Fruchtschalen von Zitrusfrüchten oder Agrumen gewonnen.

In den meisten Duftkompositionen kommen holzige Riechstoffe zum Einsatz. In manchen Fällen bestimmen sie den Duftcharakter, in anderen dienen sie nur zur Akzentuierung. Häufig fungieren holzige Noten als Fixateure, die die Duftentfaltung in die Länge ziehen und verzögern. Wichtige Vertreter holziger Duftstoffe sind Sandelholz, Zedernholz, Patschuli und Guajakholz.

I

Unter Ingredienzien versteht man all jene Duftstoffe, die in einer Parfumkreation verwendet werden. Ingredienzien sind also die Inhaltsstoffe einer Duftkomposition.

K

Kölnisch Wasser oder Eau de Cologne ist eine Parfümöllösung auf Basis von Alkohol und Wasser mit einem Ölanteil von 3 bis 5 %. Kölnisch Wasser ist ein frisches und leichtes Parfum, dessen Duftkomposition auf einer zitrischen Kopfnote und einer kräuterig-holzigen Herznote aufgebaut ist. Das erste kölnisch Wasser wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von dem italienischstämmigen Apotheker Johann Maria Farina in Köln kreiert.

Koniferige Noten besitzen einen charakteristischen, an Nadelhölzer (Koniferen) erinnernden Duft. Besonders beliebte Vertreter dieser Riechstoffgattung sind Tanne, Zypresse, Zeder, Kiefer und Wacholder. Koniferige Duftnoten werden vorzugsweise in maskulinen Parfumkreationen eingesetzt.

Die Kopfnote eines Parfums ist die erste Phase einer Duftkomposition. Man bezeichnet sie auch als den ersten Eindruck, den man von einem Parfum hat. Ihre Aufgabe ist es, das Interesse auf eine Parfumkreation zu lenken und diese zu eröffnen. Die Kopfnote verfliegt in der Regel recht schnell. Sie ist häufig von Zitrusfrüchten und grünen Noten geprägt, die eher leichtflüchtig sind. Je nach Parfumkomposition können auch schon Duftnoten aus Herznote und Basisnote mit in die Kopfnote einfließen.

Krautige Noten besitzen den Duft von Kräutern und Pflanzenteilen. Die olfaktorische Ausrichtung von krautigen Noten kann als Variante der grünen Noten angesehen werden, unterscheidet sich aber geruchlich von diesen. Zu den krautigen Noten zählen beispielsweise Lavendel, Rosmarin, Muskatellersalbei, Beifuß, Wermut und Lorbeer. Krautige Riechstoffe sind ein wichtiger Bestandteil von Fougère-Parfums.

L

Der Duft von grobem Sattelleder, einem gemütlichen Ledersessel oder geschmeidig-weichem Wildleder, Leder weckt olfaktorische Erinnerungen und Emotionen. In Parfums werden Ledernoten durch bestimmte Duftakkorde erzeugt – in zahlreichen Varianten und Ausführungen. Traditionell werden Ledernoten eher in maskulinen Parfumkreationen verortet, doch auch in immer mehr Damendüften taucht hier und da ein Hauch von Leder auf. Ledrige Noten werden in Parfums gerne mit Blüten kombiniert. Besonders beliebt ist beispielsweise das Zusammenspiel von Leder und Iris sowie Leder und Jasmin.

Die Lösungsmittelextraktion ist ein schonendes Verfahren zur Gewinnung von Duftstoffen aus pflanzlichem und tierischem Material. Hierfür werden in der Regel bei niedrigen Temperaturen siedende Lösungsmittel wie Petrolether oder Hexan verwendet. Durch eine nachfolgende Destillation werden die Lösungsmittel entfernt und so die Concrètes gewonnen, aus denen abschließend Absolues extrahiert werden können.

M

Die Mazeration ist ein Verfahren zur Duftstoffgewinnung aus Pflanzen und Pflanzenteilen. Diese werden in Säckchen in fette Öle gehängt oder gleich direkt hineingegeben. Die Pflanzenteile, z. B. Blüten, müssen so oft erneuert werden bis das Öl die gewünschte Duftstoffkonzentration enthält. Die Mazeration wird bei einer Einwirktemperatur von 50 bis 70 °C durchgeführt. Die gewonnenen und mit dem jeweiligen Duftstoff gesättigten Fette werden Pomaden genannt. Die ätherischen Öle können aus diesen anschließend mithilfe von Alkohol gelöst werden. Die Mazeration wird heutzutage kaum noch praktiziert. Sie wurde von schonenderen Methoden wie der Lösungsmittelextraktion und der Extraktion mit überkritischen Gasen weitestgehend abgelöst.

Metallische Noten werden durch einen Duftakkord erzeugt, der eine gewisse Kühle, Schärfe und einem metallischen Glanz ausstrahlt. Ob Eisen, Chrom, Gold oder Stahl, mit diesem fantasievollen Duftakkord mit Industrieflair ist beinahe jedes Metall olfaktorisch umsetzbar.

Moschus gehört zum Who’s who der Basisduftnoten. Der ursprünglich tierische Rohstoff wurde aus dem Drüsensekret des männlichen Moschushirschs extrahiert. Aus Gründen des Tier- und Artenschutzes wird heute in der Regel der synthetisch hergestellte Kristallmoschus oder (Weißer) Moschus verwendet. Moschusartige Nuancen verströmen aber auch pflanzliche Riechstoffe wie etwa Ambrettesamen, die Samen des Moschuseibischs. Moschus besitzt eine Struktur, die Ähnlichkeit zu Pheromonen aufweist, weshalb er auch aphrodisierend und erotisch stimulierend wirken soll. Der animalische Duft moschusartiger Noten ist weich, pudrig, hell und fein mit holzigen Nuancen.

N

Narkotischen Riechstoffen wird eine erogene und berauschende Wirkung nachgesagt. Sie sind betörend, intensiv und schwer. Neben narkotischen Noten tierischen Ursprungs, besitzen auch zahlreiche Blüten wie Jasmin, Tuberose, Hyazinthe oder Ylang-Ylang diesen berauschenden Duftcharakter. Narkotische Duftstoffe müssen in Parfumkompositionen mengenmäßig mit Bedacht eingesetzt werden, da ein Übermaß schnell aufdringlich und unangenehm wirken kann.

Unter einem Natural Spray versteht man einen Pumpzerstäuber, bei dem das Parfum durch Drücken auf den Sprühkopf aus dem Flakon gepumpt wird und der ohne Treibgase auskommt. Ein anderes Wort für Natural Spray ist Vaporisateur.

O

Orientalische Parfums sind schwer, intensiv und süßlich. Gewürze, balsamische und ambrierte Noten, Harze und üppige Blüten sind üblicherweise in orientalischen Parfums zu finden. Diese Duftfamilie besitzt einen warmen, weichen und sinnlichen Charakter, der berauschend und betörend ist. Orientalische Duftkompositionen zeichnen sich durch eine hohe Präsenz und eine lange Haltbarkeit aus.

P

Parfum ist der Überbegriff für Duftwässer. Diese sind in Regel flüssig und bestehen aus einer Mischung aus Alkohol, Wasser und Duftstoffen. Da ursprünglich zur Beduftung eher Räucherwerk verwendet wurde, leitet sich der Name Parfum von dem lateinischen Begriff „per fumum“ ab, was übersetzt „durch Rauch“ bedeutet. Man unterscheidet sich zwischen verschiedenen Einsatzgebieten von Parfums wie etwa der Beduftung des Körpers, eines Raumes oder etwa eines Haushalts- oder Kosmetikprodukts. Auch Lebensmittel können durch Aromastoffe parfümiert werden.

Unter einem Parfümeur versteht man den kreativen Beruf des Parfumschaffenden. Parfümeure brauchen nicht nur einen ausgesprochen guten Geruchssinn sowie ein ausgezeichnetes Geruchsgedächtnis, die Komposition eines Parfums erfordert auch ein hohes Maß an künstlerischer Begabung sowie die Fähigkeit, sinnliche Eindrücke und Erfahrungen aufnehmen und olfaktorisch umsetzen zu können. Der Beruf des Parfümeurs kann in Deutschland nicht durch eine klassische Ausbildung erlernt werden, sondern erfolgt üblicherweise über einen Quereinstieg oder über familiäre bzw. berufliche Kontakte zu Duftstoffunternehmen. Im Unternehmen selbst findet dann die anspruchsvolle Ausbildung des Parfümeurs statt, die in der Regel zwischen drei und fünf Jahre dauert.

Hoch konzentrierte, reine Duftessenzen werden als Parfümöl bezeichnet. Parfümöl wird vor der Verwendung mit Alkohol verdünnt und kann dann in zahlreichen Produkten eingesetzt werden. Mit in Alkohol gelöstem Parfümöl werden beispielsweise Eaux de Parfum, Eaux de Cologne, Eaux de Toilette parfümiert, aber auch Seifen, Körperlotionen, Duschgels und Badezusätze.

Pudrige Noten verströmen den wohligen Duft von Puder. Wer schon einmal an einer mit Puder benetzten Puderquaste oder einem Puderdöschen gerochen hat, weiß genau welcher Duft gemeint ist. Pudrige Noten können trocken und feinbröselig sein wie loser Puder, es gibt aber auch cremige Pudernoten, die weich und geschmeidig sind. Pudrige Noten werden entweder durch Duftakkorde erzeugt oder durch bestimmte Riechstoffe wie Moschus oder Iris.

R

Ob loderndes Lagerfeuer oder glimmendes Räucherwerk, mit rauchigen Duftnoten kann jegliche Art von Rauch olfaktorisch umgesetzt werden. Besonders gerne werden rauchige Noten in Verbindung mit Ledernuancen in maskulinen Duftkompositionen eingesetzt. Typische Vertreter rauchiger Riechstoffe sind Birkenteer, Adlerholz (Oud), Guajakholz, Weihrauch und Wacholder.

Unter einem Raumspray versteht man ein Spray zur schnellen und flexiblen Beduftung eines Raumes. Hochwertige Raumsprays sind üblicherweise in Pumpzerstäubern erhältlich. Raumsprays eignen sich insbesondere für Momente, in denen kurzfristig ein angenehmer Duft gefragt ist. Für die langfristige Beduftung eines Raumes sollte dagegen eher zu Diffusoren oder Duftkerzen gegriffen werden.

Als Resinoide bezeichnet man Extrakte aus pflanzlichen und tierischen Bestandteilen, die mithilfe der Lösungsmittelextraktion gewonnen werden. Dabei werden Resinoide aus sämtlichen Teilen einer Pflanze – abgesehen von den Blüten – extrahiert, z. B. aus Harzen, Samen, Wurzeln, Zweigen, Rinden und Zwiebeln, aber auch aus Moosen und Flechten. Resinoid-Absolues besitzen aufgrund des schonenden Extraktionsverfahrens mit Lösungsmitteln einen sehr natürlichen und authentischen Duft. Sie sind eher dunkel gefärbt und schwerflüchtig, weshalb sie gerne als Fixateur eingesetzt werden.

S

Sinnliche Parfums besitzen eine aphrodisierende und erotisch stimulierende Wirkung. Animalische Noten und stark duftende, betörende Blütennuancen sind häufige Bestandteile sinnlicher Parfums.

Synthetische Riechstoffe stammen aus dem Labor, wo sie künstlich hergestellt werden. Dabei kann es sich um naturidentische Riechstoffe handeln, die die gleiche Struktur wie natürliche Duftstoffe besitzen und im Labor identisch nachgebildet werden, oder um rein synthetische Duftstoffe ohne Vorbild aus der Natur.

T

Parfums mit Tabaknoten sind in der Regel maskuliner Natur. Tabakartige Noten verströmen den aromatischen und warmen Geruch von Tabakblättern, dem oftmals eine honigartige Süße innewohnt. Weiterhin können Tabaknoten auch fruchtige, moosige oder holzige Akzente besitzen.

U

Unisex-Parfums sind für jederlei Geschlecht tragbar und nicht auf einen femininen oder maskulinen Träger zugeschnitten. Deshalb können Unisex-Düfte auch wunderbar als Partnerdüfte verwendet werden. Dennoch ist die olfaktorische Wirkung eines Unisex-Parfums von der jeweiligen Haut des Trägers abhängig und so entfaltet sich ein Duft nicht zwangsläufig bei jedem gleich. Unisex-Parfums erfreuen sich großer Beliebtheit, auch weil die Grenzen zwischen Damen- und Herrendüften im Nischenduftbereich ohnehin immer fließender werden.

Z

Zitrische Noten umfassen die Duftstoffe der Hesperiden – also von Zitrone, Bergamotte, Bitterorange, Limette, Orange und Mandarine. Diese oftmals auch als Zitrusnoten benannten Riechstoffe sind in der Regel leicht, frisch und spritzig und finden vor allem in der Kopfnote einer Parfümkomposition Verwendung.